Am 29.10. erreicht Jupiter mit einer Helligkeit von –2 ,m9 seine Oppositionsstellung. Der Riesenplanet erscheint dann im Fernrohr als Scheibchen mit einem Winkeldurchmesser von 49,6″. Wegen der speziellen Geometrie der Sichtlinie zur Zeit der Opposition ergibt sich jetzt die Gelegenheit Durchgänge von Jupitermonden zu beobachten, bei denen ein Mond seinen eigenen Schatten teilweise bedeckt: Am 28.10. und 29.10. ist dies für die beiden innersten Galileischen Monde der Fall. Während Europa ihren Schatten beim Durchgang am Abend des 28.10. nur leicht am Rand anschneidet, kann man bei Io ca. einen Tag später für zwei Stunden einen sichelförmigen Schatten, gutes Seeing vorausgesetzt, erkennen.
Schon ca. 40 Stunden später am 31.10. gegen 19 Uhr zieht Io erneut über das Jupiterscheibchen, verfehlt dabei seinen eigenen Schatten aber bereits wieder ganz knapp. Allerdings wird man für ca. 40 Minuten während dieses Durchgangs mit einem doppelten Mondschatten belohnt, da gleichzeitig auch Ganymed, der größte Mond des Riesenplaneten, vor Jupiter vorbeizieht. Man kann dabei gut erkennen, dass Ganymed um einiges größer als Io ist, was auch für den Schatten gilt. Solche doppelten Schattenvorübergänge sind relativ selten und stellen schöne Motive für Astrofotografen dar.
Hans-Georg Purucker
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