Nur einen guten Monat nach dem Venustransit steht am frühen Morgen schon wieder der Vorübergang eines Himmelskörpers vor einem anderen an: Zwar sind Bedeckungen von Jupiter durch den Mond lange nicht so selten, aber dieses Ereignis gilt immerhin als das spektakulärste des Jahrzehnts. In einer Serie von zehn Jupiterbedeckungen 2012/2013 ist dies die einzige im deutschen Sprachraum überhaupt sichtbare, und ideal sind die geometrischen Bedingungen nicht. Der Mond ist eine schmale abnehmende Sichel, hinter der Jupiter gegen 3:45 MESZ verschwindet, um nach etwa einer halben Stunde hinter der dunklen Seite wieder hervorzutreten. Die gesamte Bedeckung findet dabei in nur 10° bis 15° Höhe über dem Horizont statt, während bereits nautische Dämmerung herrscht, mit der Sonne 10° oder weniger unter dem Horizont. Deutschland liegt relativ nah am Nordrand der globalen Sichtzone, weshalb der Planet hier auch nur für eine halbe Stunde verschwindet.
Da Ein- und Austritt in spitzem Winkel erfolgen, dauern sie trotz des nur 34″ großen Planetenscheibchens jeweils fast zwei Minuten. In Nord-Dänemark und Südengland ist die Bedeckung sogar nur streifend zu sehen, wobei die Zone der Streifung 136km breit ist, während Österreich etwas zentraler als Deutschland getroffen wird: In Wien z.B. dauert die Bedeckung von 3:33 bis 4:19 MESZ. Im östlichen Mittelmeer wird die Bedeckung eine Stunde lang fast zentral in 20° bis 30° Höhe stattfinden, während die Sonne 20° bis 10° unter dem Horizont steht; noch weiter östlich steht Jupiter sogar höher, aber die Bedeckung findet dann in der hellen Morgendämmerung oder gar am Taghimmel statt. Schon für das bloße Auge und erst recht im Fernglas und Teleskop sollte die Bedeckung einen eindrucksvollen Anblick bieten, zumal die helle Venus und Aldebaran ganz in der Nähe von Jupiter stehen. Neben diesem sind auch alle vier Galileischen Monde zu sehen, sofern sie nicht vom noch zu 15% beleuchteten Erdmond überstrahlt werden: Vom Eintritt Europas bis zum Austritt Kallistos vergeht fast eine Stunde. Der Ein- bzw. Austritt der Monde findet nicht nahezu plötzlich wie bei einer Sternbedeckung durch den Mond statt, sondern es dauert je nach Monddurchmesser 2 bis 4 Sekunden.
Daniel Fischer
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…