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Juno-Opposition am 17. November

Am Abend des 17. November gelangt der Asteroid (3) Juno in Opposition zur Sonne. Der kleine Himmelskörper steht im nördlichen Teil des Sternbilds Fluss Eridanus und ist mit einem Fernglas zu finden. Die diesjährige Juno-Opposition ist vergleichsweise günstig.

Juno-Opposition im Eridanus

Bahn von (3) Juno vom 12. bis 25.11.2018.(Stellarium)

(3) Juno ist im nördlichen Teil des ausgedehnten Sternbildes Fluss Eridanus an der Grenze zum Stier zu finden. Zur Opposition ist sie rund 2 AE (Astronomische Einheit, das ist die Entfernung Erde-Sonne, also rund 150 Millionen Kilometer) von der Sonne entfernt. Der Abstand zur Erde beträgt 1 AE. Dadurch wird (3) Juno beachtliche 74 hell. Am Tag der Opposition steht (3) Juno nur 36′ südwestlich des 47 Sterns 32 Eri, weitere 13′ südwestlich befindet sich ein fast gleich heller 77  Stern, den man an diesem Abend nicht  verwechseln sollte. Zuvor, am 15. November, steht Juno sogar nur 15′ südlich von 32 Eri, an dem die Bewegung des kleinen Himmelskörpers gut zu verfolgen ist.

Höchste römische Göttin

Der Asteroid mit der Nummer 3 wurde am 1. September 1804 vom Astronomen Karl Ludwig Harding an der Sternwarte Lilienthal bei Bremen entdeckt und galt bis in die 1850er Jahre als Planet. Juno ist in der römischen Mythologie die Gattin des Götter-Chefs Jupiter und entspricht der griechischen Hera. Der 250 Kilometer durchmessende Himmelskörper  hat nur etwa 3% der Masse des Zwergplaneten (1) Ceres, vereint aber immer noch 1% der Gesamtmasse des Asteroiden Hauptgürtels in sich. Zwar gab anno dazumal den Werbeslogan einer Tabakfirma »Aus gutem Grund ist Juno rund«, doch für den Asteroiden gleichen Namens gilt das nicht, er ist eher unregelmäßig geformt. Seine Oberfläche scheint über eine recht hohe Albedo (Rückstrahlvermögen) zu verfügen.

Beste Juno-Opposition seit 2005

Juno ist sozusagen eine Exzentrikerin: Ihre Bahn führt sie näher zur Sonne als den Asteroiden (4) Vesta und weiter hinaus als (1) Ceres. Entsprechend des schwankenden Sonnenabstandes fallen auch die Helligkeiten einer Juno-Opposition unterschiedlich aus. Die Opposition vom 17. November 2018 ist mit 74 die hellste seit 2005. Juno ist damit heller als Neptun und sollte selbst mit einfachen Ferngläsern bei genauer Kenntnis der Position als Lichtpunkt zu finden sein. Erst am 30. Oktober 2031 wird diese Helligkeit wieder erreicht. Beobachten lohnt sich also! Viel Erfolg bei der Juno-Suche!

Tipp: Der Abenteuer Astronomie Himmels-Almanach 2019 versorgt Sie auch im kommenden Jahr mit Informationen zu Oppositionen von Asteroiden.

Paul Hombach

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