Nachdem iOptron bereits im vergangenen Jahr mit der ZEQ25 das neue Montierungsdesign CEM – center balanced equatorial mount – vorgestellt hat, präsentiert der Hersteller nun das größere Schwestermodell CEM60. Der wesentliche konstruktive Unterschied zu einer Deutschen Montierung besteht darin, dass die R.A.-Achse in der Mitte der Stundenachse zwischen deren beiden Lagern angeflanscht ist. Laut Hersteller soll dieses Konstruktionsprinzip mehr Steifigkeit und weniger Schwingungsanfälligkeit bei gleichzeitig kompakteren Abmessungen bieten. iOptron gibt die Tragfähigkeit der Montierung mit 27kg (ohne Gegengewicht) bei 12,3kg Eigengewicht an. Die Polhöhe kann im Bereich 0° – 70° eingestellt werden, wobei der Montierungsblock auf dem Polblock in einem gefrästen Sitz mittels eines Feintriebes bewegt wird. Die Azimut-Feinverstellung erreicht ±8°. Die Teleskopklemmung nimmt Prismenschienen nach Vixen- und Losmandy-Standard auf. An beiden Achsen sind Aluminiumschneckenräder mit 146mm Durchmesser und 288 Zähnen verbaut. Die Schnecken der Antriebe werden über eine neues patentiertes magnetisches System positioniert – es sind keine Justiereinstellungen notwendig – und von Schrittmotoren mit 0,06″ Auflösung angetrieben. Die maximale Positioniergeschwindigkeit beträgt 3,75° pro Sekunde. Die Montierung unterstützt volle GoTo-Funktionalität, in der Datenbank des Handkontrollers sind über 300000 Objekte hinterlegt. In der Stundenachse ist ein beleuchtbares Polsucherfernrohr verbaut, außerdem steht eine Einnordungsroutine zur Verfügung, falls der Polarstern am Standort nicht sichtbar ist. Die Montierung besitzt ein 32-Kanal GPS-Modul, einen ST-4 Autoguider-Anschluss und unterstützt das ASCOM-Protokoll. Die Steuerung bietet für die Astrofotografie die Möglichkeit der Korrektur von periodischen Getriebefehlern (PPEC und RPEC). Die Montierung soll noch im Januar weltweit zur Verfügung stehen, in Deutschland wird ein Preis von 2415€ (inkl. 9kg Gegengewicht) genannt. Als optionales Zubehör stehen ein Edelstahlstativ oder eine Säule zur Verfügung.
Frank Gasparini