Ob wohl diesmal alles passt? Große Polarlichter sind Mitteleuropa vom laufenden Sonnenzyklus noch nicht beschert worden, dafür aber schon mehrmals falscher Alarm: ein großer Flare auf der Sonne, ein Koronaler Massenauswurf in Richtung Erde und dann – wieder kein Leuchten am Himmel.
Aber seit dem Abend des 10. September keimt abermals Hoffnung auf: Da ereignete sich in der Fleckengruppe 12158 – praktisch genau im Zentralmeridian – der mit der Röntgenstärke X1.6 intensivste »Kurzschluss« im Sonnenmagnetfeld seit Monaten. Bald war auf Satellitenbildern auch zu erkennen, wie eine Plasmawolke – ein Koronaler Massenauswurf – fast symmetrisch um die Sonne wuchs: Sie bewegte sich vom Flare-Ort aus ziemlich genau auf die Erde zu. Anfangs schien es gar so, als sei dieser Koronale Massenauswurf außerordentlich schnell und könnte die Erde in 24 Stunden erreichen, seither hat sich aber herausgestellt, dass mit der Ankunft erst im Laufe des 12. September zu rechnen ist, da die Geschwindigkeit doch »nur« bei etwa 1400km/s liegt. Zugleich wurde erkennbar, dass der Koronale Massenauswurf etwas zu weit nördlich »gezielt« hat und die Erde nur mehr oder weniger streifen wird: Gleichwohl gibt es nun Hoffnung auf Polarlichter auch in Europa in der Nacht vom 12. zum 13. September.
Erst wenn die Teilchen des Koronalen Massenauswurfs einen Satelliten kurz »vor« der Erde erreicht haben werden, lassen sich allerdings genauere Prognosen zum möglichen Ausmaß der Erscheinung machen. Die für das Weltraumwetter zuständige US-Behörde NOAA weist allerdings schon jetzt darauf hin, dass bereits seit dem 9. September ein weiterer Koronaler Massenauswurf unterwegs in Richtung Erde ist, die dieselbe Aktivitätsregion nach einem Flare der M-Klasse abgeschickt hatte: Beide Auswürfe könnten miteinander interagieren und unter bestimmten Umständen zu einem ungewöhnlich starken Polarlichtausbruch führen. Dies kann auch zugleich für empfindliche technische Systeme zu einem (freilich handhabbaren) Problem werden: Die Situation sei jedenfalls relativ ungewöhnlich.
Daniel Fischer
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