Der doppelte offene Sternhaufen h und chi Persei ist ein schönes Fernglasobjekt am Herbsthimmel. Foto von Marco Wischumerski [Abenteuer Astronomie Astrofoto Community]
Am Sonntag, den 23. September um 3:54 MESZ ist astronomischer Herbstanfang. Für die Nordhalbkugel beginnt die Zeit kürzerer Tage und längerer Nächte.
Wer nach dem heißen Sommer schon das erste trockne Laub zusammen gefegt hat, für den konnte dieser Tage schon ein wenig Herbststimmung aufkommen. Nach der meteorologischen Rechnung ist tatsächlich bereits seit dem 1. September der Herbst eingezogen. Astronomisch beginnt der Herbst, wenn die Sonne auf ihrer Jahresbahn durch die Sternbilder des Tierkreises den Himmelsäquator nach Süden überquert und dabei im Herbstpunkt steht. An diesem Tag geht die Sonne fast überall auf der Erde genau im Osten auf und Westen unter, nur an den Polen läuft sie am Horizont entlang. Der astronomische Herbst dauert bis zur Wintersonnenwende, die 2018 am 21. Dezember um 23:23 MEZ eintritt. Danach werden die Tage auf der Nordhalbkugel der Erde wieder länger, bis die Sonne im Frühlingspunkt steht und die Frühlings-Tagundnachtgleiche im Kalender markiert. Man kann also sagen: Herbst und Winter sind für unsere Breiten praktisch »gleich dunkel«.
Da die Sonne am 23. September den Himmelsäquator kreuzt bedeutet das, dass sie zur Mittagszeit für einen Ort am Erdäquator senkrecht über einem am Himmel steht. Nördlich davon erreicht die Sonne mittags nicht den Zenit. Der Zenitabstand vergrößert sich abhängig vom Breitengrad des Beobachters. Für 50° nördlicher Breite erreicht die Sonne zur Mittagszeit noch eine Höhe von 40°, Tendenz: abnehmend! Am Nordpol wird bald die Polarnacht beginnen, während der Südpol der Erde für die kommenden Monate gänzlich im Sonnenlicht liegt.
Gelegentlich wird der Herbstanfang als Tagundnachtgleiche bezeichnet. Wäre die Erde eine atmosphärelose Kugel, würde die Sonne zum Herbstanfang wirklich genau so lange über wie unter dem Horizont stehen. Die irdische Lufthülle hebt sie allerdings noch ein wenig an. Die Grenze von 12 möglichen Stunden Sonnenschein wird erst am Equliuxtag unterschritten, dessen Herbsttermin auch 2018 wieder auf einen 25. September fällt. Einen positiven Effekt für Sternfreunde hat die immer früher einsetzende Dunkelheit: Die Sternbilder des Sommers halten sich in diesem Wochen scheinbar unverwüstlich am Abendhimmel. Wir wünschen Ihnen klare Herbstnächte und schöne Beobachtungen!
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