Ende Oktober ist auf dem fernen Gasplaneten Uranus durch Zufall eine ausnehmend helle Wolke entdeckt worden: Hier ist offenbar eine Methanblase, einer irdischen Gewitterzelle ähnlich, hoch in die Atmosphäre gestiegen und hat Eiskristalle gebildet, die nun das Sonnenlicht reflektieren. Am relativ hellsten zum Rest des Planeten erscheint die Wolke bei – für Amateurastronomen leider kaum zugänglichen – 1,6µm Wellenlänge: Hier ist die Absorption durch das tiefer liegende Methangas besonders stark und der Kontrast am größten. Aber auch im nahen infraroten Spektralbereich unterhalb von 1µm, wo CCD-Chips noch empfindlich sind, gibt es Methanabsorptions-Bänder, die von Jupiter- und Saturnbeobachtern bereits genutzt werden: Deshalb ist ein dringender Aufruf an die Planetenszene ergangen, nach dem weißen Fleck Ausschau zu halten. Großteleskope stehen in nächster Zeit für neue Beobachtungen nicht zur Verfügung, wohl aber gäbe es die Möglichkeit, eine Art Notfallplan für das Hubble Space Telescope zu aktivieren (»Target of Opportunity«), um das seltene und unerwartete Wetterphänomen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Aber dafür muss sichergestellt sein, dass es auch wirklich noch da ist und zu welcher Uranus-Länge es inzwischen gedriftet ist! Erste Versuche eines Nachweises des ca. 0,3″ großen Fleckens auf dem kleinen Uranusscheibchen (3,7″) durch deutsche Planetenbeobachter waren zwar erfolglos, aber noch sind die Bedingungen – keine zwei Monate nach der Opposition – günstig.
Daniel Fischer
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