Halbschatten-Mondfinsternisse stehen in einem eher zweifelhaften Ruf: zu unauffällig, schwierig zu beobachten. Diese aber tritt an, das Vorurteil zu widerlegen. Die Halbschatten-Mondfinsternis in der Nacht von Freitag auf Samstag könnte kaum besser verlaufen! Dafür gibt es drei Gründe.
Erstens findet die Finsternis in ihrem gesamten Verlauf so statt, dass sie von Mitteleuropa aus gut zu sehen ist. Auch wenn Beginn und Ende einer Halbschattenmondfinsternis unbeobachtbar sind: Die interessanteste Phase des Geschehens ist optimal zu verfolgen! Zweites steht der Februarvollmond für hiesige Breiten hoch am Himmel. Das ist umso wichtiger, als dass die finsternisbedingte Schattierung des Vollmondes weit oberhalb des Horizontdunstes viel besser zur Geltung kommt. Der dritte Faktor ist die Größe der Halbschattenfinsternis (in der Astroszene liebevoll »HaSchaMoFi« genannt). Der Mond taucht im Maximum quasi komplett in den Halbschatten der Erde ein, noch etwas mehr als im letzten September. Beinahe berührt der nördliche Mondrand schon den Kernschatten der Erde.
Es handelt sich um einen Grenzfall zu einer partiellen Finsternis. Um 1:44 MEZ ist das Maximum erreicht, dann trennen Mond und Kernschatten nur knapp zwei Bogenminuten! Beobachter auf der erdzugewandten Mondseite würden eine partielle Sonnenfinsternis sehen, die umso größer ausfällt, je nördlicher man auf dem Mond steht. An der Nordkalotte des Erdtrabanten ist die Finsternis fast total, entsprechend liegt die Landschaft dort schon ordentlich im Dunkeln. Für irdische Beobachter heißt das: Die graue Abschattung ist im Maximum auffällig! Theoretisch beginnt die »HaSchaMoFi« um 23:32 MEZ am Abend des 10. Februar. Etwa eine Stunde später lohnen erste Beobachtungsversuche. Nach dem Maximum wird der lunare Grauschleier wieder unauffälliger, gegen 3:00 MEZ dürfte er mit freien Auge nicht mehr erkennbar sein, auch wenn das »offizielle Ende« der Finsternis erst um 3:53 MEZ ist. Zur Beobachtung sind keine besonderen Hilfsmittel erforderlich. Experimentieren Sie mal mit einer Sonnenbrille, damit der helle Vollmond nicht so blendet. So ist der Kontrastverlauf des Halbschattens ggf. besser zu erkennen.
Diesmal lohnen sich Fotografien der Halbschattenphase besonders, da der Mond maximal 99% in den Halbschatten eintritt. Verwenden Sie ein Teleobjektiv und ein Stativ. Die Verschlusszeiten können bei so einem hellen Objekt recht kurz ausfallen. Variieren Sie aber die Belichtungszeiten, um den Schatteneffekt herauszuarbeiten. Dokumentieren Sie den Verlauf der Finsternis, besonders in der Zeit zwischen ca. 0:45 und 2:45 MEZ. Wir freuen uns auf Ihre Bilder, die Sie gerne in unserer Astrofoto Community oder auf unserer Facebookseite veröffentlichen können. Weitere Hinweise zur Halbschatten-Mondfinsternis finden Sie im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017 S. 49. Clear skies und viel Erfolg beim Beobachten!
Paul Hombach
Links mit Detailangaben zur Mondfinsternis: https://eclipse.gsfc.nasa.gov/LEplot/LEplot2001/LE2017Feb11N.pdf und http://www.mondfinsternis.net/mofi2017h/index.htm
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