Da hat mal alles gepasst, am frühen Abend Ortszeit des 22. Dezember im Westen der USA: klarer Himmel über Kalifornien wie Arizona – und der Start einer Falcon 9 (mit vier Iridium-Satelliten) genau zum „richtigen“ Zeitpunkt. Der Himmel war bereits ziemlich dunkel, aber die aufsteigende Rakete wurde wieder von der Sonne angestrahlt: Was sie an Gasen von sich gab, strahlte hell auf und war außerordentlich kontrastreich zu sehen. Zigtausende – manche über den kommenden Start im Bilde, viele aber nicht – schauten gebannt in den Himmel, zum Beispiel rund Los Angeles (wo ein bemerkenswertes Dashcam-Video die Vorgänge zeigt, inklusive eines Auffahrunfalls bei 1:15 …) ebenso wie viel weiter östlich mitten in Arizona. Dort gelangen einem Amateurastronomen – sonst für seine astronomischen Zeichnungen bekannt – trotz vieler hundert Kilometer Abstand vom Geschehen bemerkenswerte Fotos und ein Video, die die Entwicklung des Spektakels dokumentieren.
Ein detaillierter Artikel über den Ablauf des Starts hilft beim Verständnis der sich ständig weiter entwickelnden Leuchterscheinungen: Richtig dynamisch wurde es, als sich die erste Stufe der Falcon 9 Rakete abgetrennt hatte und sogleich wieder zündete, um ihren Rücksturz zur Erde (eine Landung gab es diesmal nicht) einzuleiten. Die Abgase beider Stufen interagierten, und die gemeinsame leuchtende Blase wurde heller, während sie gleichzeitig mit abnehmender atmosphärischer Dichte immer größer wurde (man spricht vom Quallen-Effekt). Auch der Abwurf der Nutzlastverkleidung – die selbst aktive Manöver durchführte – war gut zu sehen, und noch lange hingen diffuse Schlieren am Himmel. Die viel beachtete himmlische Show war auch ein interessantes soziales Experiment: Was passiert Anno 2017, wenn plötzlich etwas Unerwartetes am Himmel erscheint? Die Antwort: Das Internet – vor allem Twitter und Facebook – wird binnen Minuten mit oftmals hochwertigen Fotos und Videos geflutet.Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
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