Das Erdbeben und der Tsumani am 11. März 2011 hat nicht nur viele Menschen in der Region getötet oder obdachlos werden lassen und zur größten Kernkrafthavarie seit Tschernobyl geführt, auch das erst 1991 eröffnete Hoshi no Mura Observatorium in Tamura, Präfektur Fukushima, nur 33km vom Unglücksort entfernt, wurde durch die enormen Erschütterungen arg in Mitleidenschaft gezogen. Größter Schaden: Die Gabelmontierung des 65cm-Spiegels der Sternwarte ist aus der Verankerung gerissen und zerbrochen, das Spiegelteleskop hat den Boden durchschlagen und ein 1,20m großes Loch hinterlassen. Auch die Kuppel ist stark beschädigt, aber noch dicht. Geschätzte 70 Millionen Yen, umgerechnet ca. 610000 Euro, wird eine Reparatur der Sternwarte kosten.
Hiroaki Ohno, der 62jährige Leiter der Sternwarte, weiß aber, aus der Not eine Tugend zu machen. Er reist ungeachtet der Strahlengefahr quer durch das Katastrophengebiet und macht dort an klaren Abenden öffentliche Führungen an einem kleinen transportablen Instrument der Sternwarte, um den betroffenen Menschen wenigstens etwas Abwechslung zu bringen. Übrigens gibt es gibt auch den Hauptgürtel-Asteroiden (3915) Fukushima. Er wurde am 15. August 1988 von zwei japanischen Astronomen (Masayuki Yanai und Kazuo Watanabe, Sternwarte Kitami, IAU-Code 400) entdeckt, aber nicht nach dem Ort, sondern nach dem Hydrodynamikprofessor Hisao Fukushima, Professor für Hydrodynamik an der Hokkaido University, benannt. Er ist Amateurastronom mit Schwerpunkt Astronomiegeschichte.
Manfred Holl
search.japantimes.co.jp/cgi-bin/nn20110528f2.html |
www.tagesschau.de/ausland/sternwartefukushima100.html |
hamilton.dm.unipi.it/astdys/index.php?pc=1.1.0&n=3915 |
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