Finsternisbeobachtung in der Antarktis

Booths Aufbau in der Südpolbasis. [Johan Booth]
Solche Strapazen haben Finsternisfreunde schon lange nicht mehr auf sich genommen: Ein Gruppe französischer Bergsteiger – und Amateurastronomen – ist zum mit 4900 Metern höchsten Punkt der Antarktis im Vinson-Massiv aufgestiegen, um die Sonnenfinsternis vom 7. Februar als ringfömiges Ereignis zu beobachten. Noch ist die Expedition nicht zurückgekehrt, aber zwei Tage nach der Finsternis konnte Xavier Jubier eine kurze Nachricht absetzen: Ringphase vom Gipfel durch dünne Wolken bei starkem Wind erfolgreich beobachtet, Abstieg wegen drohender Stürme verzögert. Auf eventuelle Bilder – den meisten Kameras machte die extreme Kälte schwer zu schaffen – müssen wir wohl noch bis Ende des Monats warten. Die einzigen anderen Menschen, die die ringförmige Finsternis auch als solche hätten sehen können, waren die Crewmitglieder eines russischen Forschungsschiffs, von denen aber noch keine Nachricht vorliegt.

Vom vergleichsweise luxuriös ausgestatteten Südpol haben dagegen schon eine ganze Reihe Bilder der Finsternis den Rest der Welt erreicht: Hier war bei perfekt klarem Himmel immerhin eine tiefe Partialität zu bewundern. Die Aufnahmen hier stammen von Johan Booth, der erst am Tag vor dem Ereignis die Polstation erreicht hatte und improvisieren musste: Er fotografierte durch eine Schweißerbrille vor einem labil aufgestellten Feldstecher mit einer Kompaktkamera. Gleichzeitig nahm Booth aber auch mehrere Messreihen vom Abfall der Helligkeit und von der Lufttemperatur auf. Außer am Südpol waren die partiellen Phasen der SoFi in Neuseeland am besten zu beobachten, und auch aus der Südsee ist schon ein Erfolgsbericht eingetroffen.

Daniel Fischer

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