Mehr Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften und Technik – die viel beschworenen „MINT„-Fächer – begeistern und dafür die Faszination für den Weltraum nutzen: Das ist die Aufgabe der European Space Education Resource Offices, kurz ESERO, die die Europäische Weltraumorganisation und nationale Partner bereits für 14 ESA-Staaten geschaffen hatten. Seit heute sind es 15: Im Planetarium Bochum wurde der Vertrag für ESERO Germany mit einem nordrheinwestfälischen Konsortium aus 10 Organisationen unterzeichnet. Mit den ersten „Produkten“ in Gestalt von präzise auf die Lehrpläne aller Bundesländer abgestimmten Unterrichtsmaterialien und spezifischen Lehrerfortbildungen sollte aber nicht vor Jahresende gerechnet werden.
Das deutsche ESERO-Konsortium wird von Geografen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) geleitet: Die „Geomatics Outreach Action Liaison“, eine Kollaboration zwischen Bochumer und Bonner Fernerkundlern, ist seine Keimzelle. Neben den Universitäten Bochum, Bonn und Köln gehören auch das Planetarium und die IUZ-Sternwarte in Bochum sowie die Gemeinschaftsoffensive zur MINT-Bildung zdi.NRW zum Konsortium, und das Vorhaben wird von über 60 nationalen und internationalen Experten aus Bildung, Raumfahrt, Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden und Politik unterstützt. ESERO Germany wird in den kommenden Jahren Unterrichtsmaterialien entwickeln, Lehrerinnen und Lehrer in Weltraumthemen wie Erdbeobachtung, Navigation, Kommunikation und der Erforschung des Weltalls ausbilden und sich an nationalen Schulwettbewerben und -projekten von ESA und DLR beteiligen. Was die Partner bereits erarbeitet haben, kommt natürlich auch in den Pool, der dann im Internet zur freien Verwendung steht: etwa das Bonner Projekt ColumbusEye, bei dem Live-Bilder einer HDTV-Kamera auf der ISS in den Unterricht einfließen. Bereits seit 2016 gibt es übrigens ein ESERO in Österreich, wo auch schon einiges bereit liegt.
Die nun anlaufende Aktivität von ESERO Germany beginnt mit einer auf etliche Monate angelegten Studienphase: 16 Curricula müssen analysiert, Kontakte mit zuständigen Behörden gesucht, inhaltliche Anknüpfungspunkte gefunden werden – und da „mehr MINT!“ längst eine weithin gehörte Forderung ist, will sich das ESERO sogar direkt in die Diskussion einschalten. Natürlich werden schon vorliegende Erfahrungen von ESA und DLR im Bildungsbereich analysiert. Und dann kommt die Praxis: Bei den Lehrerfortbildungen soll die Verbindung von MINT und Raumfahrt deutlich gemacht werden, wobei es durchaus unterschiedliche Schwerpunkte bei den Konsortiumspartnern – von Weltraumforschung über Erderkundung bis zu Ingenieur-Aspekten und Spin-Offs – gibt. Der Reiz des Arbeitens mit realen Daten soll den Didaktikern vermittelt werden und ihre Integration in den Unterricht. Und bei den Unterrichtsmaterialien, die schließlich entstehen sollen, werden klassische Arbeitsblätter auf Papier mit Augmented und Virtual Reality verknüpft, um die Tiefe der Weltraum-Daten greifbar zu machen: Da wird es z.B. Apps geben, die ein Smartphone vor solch ein Blatt gehalten in ein interaktives Daten-Werkzeug verwandeln. Wenn es so weit ist, wird ESERO Germany auch gewaltig die Werbetrommel rühren und die Angebote bei jeder Gelegenheit bekannt machen, aber wie gesagt: noch etwas Geduld bitte.LINKS:
Zentrale ESERO-Homepage: http://www.esa.int/Education/Teachers_Corner/European_Space_Education_Resource_Office
Pressemitteilung der RUB: http://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2018-05-16-geografie-europaeisches-weltraum-bildungszentrum-kommt-nach-nrw
Pressemitteilung des DLR: http://www.dlr.de/dlr/presse/desktopdefault.aspx/tabid-10172/213_read-27518/year-all/#/gallery/30566
Festakt zum Start: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10212869220820222.1073742001.1080556720
Projekt ColumbusEye: http://columbuseye.uni-bonn.de
Materialen von ESERO Östereich: https://www.aec.at/esero/classroom-resources/
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