Das Projekt ist real, die Chancen einer Realisierung noch in diesem Jahrzehnt jedoch sind nur schwer einzuschätzen – und das erst recht nach den Ereignissen des 5. April 2006: Inzwischen steht fest, dass der erste Test eines von deutschen Weltraumfans in Eigeninitiative entwickelten Mars-Ballons in der oberen Erdatmosphäre fehlgeschlagen ist. Das Experiment hiess REGINA, was für »REsidual Gas Inflation test for ARCHIMEDES« steht: Letzteres ist der Name eines Forschungsballons, den die Mars Society Deutschland als zusätzliche Nutzlast für den Marsorbiter Phase-5A (P-5A) entwickelt, den wiederum die deutsche Sektion des Amateurfunkverbandes AMSAT für das Startfenster 2009 vorbereitet. Nach zahlreichen erfolgreichen Amateurfunksatelliten im Erdorbit und der »Beschaffung« zweier großer; Parabolantennen in Weilheim und Bochum, die bereits für die interplanetare Kommunikation aufgerüstet wurden, mag der Orbiter keinen dramatisch großen Schritt mehr darstellen – sein Passagier ARCHIMEDES, der beim langsamen Absinken ein genaues Atmosphärenprofil des Mars messen soll, aber schon.
Besonders die automatische Entfaltung und das Aufpumpen des Ballons sind kritische Manöver, und nach ersten Tests bei Parabelflügen war für Anfang April mit REGINA ein viel realistischerer Test in 100 km Höhe vorgesehen: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hatte einen Mitflug auf der Höhenforschungsrakete REXUS-3 vom schwedischen Startplatz Kiruna aus ermöglicht. Der Versuch – im Detail beschrieben im Newsletter 18 der Mars Society Deutschland (Seiten 14-18) – galt als kritisch, um das gesamte Aufblassystem Mitte 2007 fertigzustellen, den Ballon 2008 zu bauen und das Startfenster 2009 zu schaffen. Die Integration des Testballons in REGINA und deren Einbau in die Rakete waren problemlos verlaufen, ebenso der (wegen schlechten Wetters um einen Tag verschobene) Start (Bild links) – doch bald
wurde klar, dass es zwischen der Raketennutzlast und dem REGINA-Paket zu einer schweren Kollision gekommen war, bei der mehrere der Kameras zerstört wurden, die das Experiment verfolgen sollten, welches gleichzeitig aus dem Bildbereich der anderen gestossen worden war. Eine Weitwinkelkamera, deren Datenträger mit der REXUS-Rakete zurückkehrte, zeigte das rasche Davondriften des Pakets (rechts). Schliesslich musste das gesamte Experiment als Fehlschlag verbucht werden, weil die Entfaltung des Ballons – so sie denn stattfand – trotz erstaunlicher Bilder auch anderer Bordkameras schlicht nicht verfolgt werden konnte. Weitere Parabelflüge sind in Planung, zwei weitere Raketentests angedacht (aber noch nicht finanziert): Wenn P-5A das 2009-er Fenster halten sollte, könnte es knapp werden.
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…