Hinter dem Akronym LCOGT verbirgt sich das »Las Cumbres Observatory Global Telescope«, eine private amerikanische Stiftung mit dem Ziel, die ganze Erde mit Teleskopen zu überziehen, die sowohl für die wissenschaftliche Forschung wie auch Bildungszwecke eingesetzt werden sollen. Durch die Verteilung auf beide Hemisphären rund um den Globus werden dabei vor allem Forschungsprojekte möglich, bei denen dasselbe Objekte viele Stunden lang möglichst lückenlos beobachtet werden muss, um Veränderungen auf vielen Zeitskalen zu überwachen. Den Anfang machten zwei 2m-Teleskope auf Hawaii und in Australien, die das LCOGT vom britischen Faulkes-Projekt kaufte und die sich vor allem in der angelsächsischen Schulastronomie schon lange einen Namen gemacht hatten. Sie werden nun in den kommenden Jahren durch mindestens zwölf 1m-Teleskope und zwanzig 40cm-Instrumente ergänzt. Das erste der 1m-Klasse hat soeben auf dem McDonald-Observatorium in Texas sein First Light erlebt, wo in den nächsten paar Jahren mindestens fünf Teleskope – zwei 1-Meter- und drei 40cm-Instrumente – ihren Platz finden sollen. Als Gegenleistung für die »Gastfreundschaft« erhalten Mitarbeiter der Sternwarte einen Teil der Beobachtungszeit, eine Regelung wie auch für das fernsteuerbare deutsche Monet-Teleskop am selben Platz.
Den Rest der Zeit werden LCOGT-Teleskope von irgendwo anders auf dem Planeten gesteuert, etwa zur Beobachtung von extrasolaren Planeten im Transit, Supernovae oder erdnahen Kleinplaneten: Alles, was sich schnell verändert, ist für das Teleskop-Netzwerk interessant. Der »südliche Ring« soll bereits 2013 vollendet sein: Drei Instrumente kommen nach Südamerika, drei nach Südafrika und zwei nach Australien. Auf der Nordhemisphäre wird neben dem McDonald-Observatorium Teneriffa ein Standort für mehrere der LCOGT-Instrumente sein, ein dritter Ort in Ostasien oder dem Pazifik muss noch festgelegt werden. Während das wissenschaftliche Programm im Hauptquartier in Kalifornien in Zusammenarbeit mit zwei astronomischen Instituten organisiert wird, sind die Teleskope explizit auch für das vorgesehen, was heute als »Bürgerforschung« (Citizen Science), bezeichnet wird. »Egal ob Sie Schüler, Student, Amateurastronom oder einfach nur an Wissenschaft interessiert sind«, heißt es auf der Webseite des Projekts: »Wir entwickeln Wege, damit Sie sich bei wissenschaftlichen Forschungen beteiligen und dabei unsere fernsteuerbaren Teleskope nutzen können.« Während mit den Ex-Faulkes-Teleskopen schon einige Wissenschaft produziert wurde, steht der öffentliche Teil des groß angelegten LCOGT-Projekts – hinter dem der Computer-Pionier Wayne Rosing steckt – mithin noch ziemlich am Anfang, doch die Eigendynamik, die es bereits entwickelt hat, weckt einige Erwartungen.
Daniel Fischer
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