Dunkle Materie in Zwerggalaxien

Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert versucht eine kleine Minderheit von Astrophysikern, die Hinweise auf Dunkle Materie im Kosmos, die sich allein durch ihre Schwerkraft bemerkbar macht, stattdessen durch eine willkürliche Abänderung des Newtonschen Gravitationsgesetzes zu erklären. Jetzt haben die Anhänger dieser Hypothese ein neues Problem: Hubble-Beobachtungen an Zwerggalaxien tief im Perseus-Galaxienhaufen. Mit der Auflösung des Weltraumteleskops ist erstmals klar zu erkennen, dass diese kleinen Galaxien keinen nennenswerten »Schaden« durch die Schwerkraft ihrer großen Nachbarn genommen haben — was man aber erwarten müsste, wenn sie nur die sichtbare Masse besitzen würden. Dies ist ein klarer Hinweis, dass die elliptischen und sphäroidalen Zwerge (der dE- und dSph-Klassen) von gewaltigen Halos aus Dunkler Materie umgeben sind, die sie stabilisieren. Auf derartige Halos von mitunter der hundertfachen Masse war man auch bei Zwerg-Nachbarn der Milchstraße gestoßen, erschlossen aus der Geschwindigkeit der Sterne in ihnen. Daniel Fischer

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