war die letzte für die nächsten 14 Jahre, die unter ähnlichen Bedingungen stattfinden sollte und in voller Länge zu beobachten war (vgl. interstellarum 99). Viele Sternwarten und astronomische Vereinigungen hatten trotz der ungünstigen Zeit am frühen Morgen – die Totalität dauerte von 4:11 MESZ bis 5:24 MESZ – zur öffentlichen Beobachtung eingeladen, was durchaus dankbar angenommen wurde. Gleichzeitig zog es viele Sternfreundinnen und Sternfreunde an günstigere Beobachtungsorte.
Die Fahrt des Autors führte an die Ostsee in die Nähe von Heiligenhafen. Ein Parkplatz, der etwas höher als die Umgebung gelegen war, diente als Standort, von wo das Ereignis ungestört von Wolken und Nebel verfolgt werden konnte. Letzterer war im Norden Deutschlands ein Problem, das in keinen Wettervorhersagen erwähnt wurde. Stand man in feuchten Niederungen, konnte es passieren, dass man von Bodennebel überrascht wurde und gar nichts sah. So war denn die Verfolgung der Finsternis für viele eine Frage von wenigen Kilometern, die entschieden, ob man unter Wolken oder im Nebel stand oder freien Himmel hatte. Dennoch waren die allgemeinen Beobachtungsbedingungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vielfach besser als vorhergesagt und erwartet wurde.
Daher gelang es sehr vielen Beobachtern, zumindest einen Teil der Finsternis zu sehen, die von allen als sehr dunkel empfunden wurde. Da der Mond nicht zentral durch den Erdschatten ging war fast während der gesamten Finsternis ein heller Saum am Mondrand zu sehen, der langsam – entsprechend der Mondbewegung – von Ost über Süd nach West wanderte. Der verfinsterte Mond wies außerdem selbst in der Mitte der Totalität einen auffälligen Helligkeitsgradienten auf, ausgehend von dem der Mitte des Erdschattens näher gelegenen Teil zu dessen Rand hin.
Ein kleines Schmankerl gab es zudem für Beobachter auf einer Linie Frankreich – nördliche Lüneburger Heide – Berlin, wo man ja nach Standort gegen 4:30 MEZS einen ISS-Transit vor der (teil)-verfinsterten Mondscheibe verfolgen konnte. Ein positives Ergebnis wurde inzwischen bekannt: Der bekannte französische Sternfreund Thierry Legault erfasste die ISS in Rambouillet nördlich von Paris als weltweit erster Astrofotograf die ISS während einer Mondfinsternis. Dabei benötigte die Raumstation lediglich 1,7 Sekunden für den Transit.
Wer sich die Mühe gemacht hatte, früh aufzustehen oder gar nicht erst ins Bett gegangen ist, wurde mit einer schönen totalen Mondfinsternis belohnt, die jedoch nicht so auffällig war, wie von manchen nichtastronomischen Medien prognostiziert. Bei den nächsten Verfinsterungen des Erdbegleiters wird es schwieriger: am 16.09.2016 gibt es nur eine Halbschatten-Finsternis.
Manfred Holl
Die Redaktion erreichten zahlreiche Fotos von der erfolgreichen Beobachtung der Mondfinsternis – vielen Dank an die Bildautoren. Nachfolgend sehen Sie eine kleine Auswahl.
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