Bereits seit dem ca. 22. Februar und noch bis etwa Mitte März ist der scheue Planet Merkur am Abendhimmel zu sehen: Dank der steilen Abend-Ekliptik am westlichen Horizont die beste Abendsichtbarkeit des Jahres, der noch eine für den deutschen Sprachraum etwas weniger günstige den Juni hindurch sowie zwei Morgensichtbarkeiten im August und November/Dezember folgen. Noch bis zur größten östlichen Elongation am 5. März verbessert der Merkur jetzt seine Höhe über dem Horizont bei konstant gehaltener Dämmerung, doch die Helligkeit fällt bereits deutlich. Lag sie in der letzten Februar-Woche noch bei –1,m1, so sind es am 5. März nur noch –0,m35, am 8. März 0m und am 11. März +1m. Das Einzige was stetig zunimmt, ist der Winkeldurchmesser Merkurs: Im Februar lag er bei 5″–6″, jetzt werden es 7″ am 4. März, 8″ am 8. und 9″ am 12. März, während der Planet im Fernrohr nach der Halbphase am 5. März eine immer schmalere Sichelgestalt zeigt.
Die größte Elongation beträgt diesmal 18,2°, zwar der »schlechteste« Wert der drei Ost-Elongationen des Jahres (Merkur steht am 2. März im Perihel seiner elliptischen Umlaufbahn), aber die günstig steile abendliche Ekliptiklage für die Nordhemisphäre gleicht dies mehr als aus. Beim Ende der bürgerlichen Dämmerung steht Merkur zu Monatsbeginn noch rund 10° hoch, beim Ende der nautischen rund 5°: So bleibt es etwa eine Woche lang fast unverändert und verschlechtert sich erst in der zweiten Märzwoche. Die aktuelle Abendsichtbarkeit des Merkur gewinnt auch durch die gleichzeitige Anwesenheit von Venus und Jupiter in allerdings viel größerer Höhe über dem Westhorizont: Die beiden Planeten – beim Ende der bürgerlichen bzw. nautischen Dämmerung rund 33° bzw. 28° hoch – nähern sich dabei immer weiter an, bis sie einander am 13. März mit exakt 3° Abstand am nächsten kommen.
Daniel Fischer
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