Andere Länder, anderer Himmelsanblick: Je nach dem, wohin Sie in nächster Zeit verreisen, kann der Sternhimmel einen ungewohnten Anblick bieten. Welche Sterne an Ihrem Urlaubsort zu sehen sind, lässt sich mit Planetariumsprogrammen leicht bestimmen.
Welche Sterne man am Himmel sieht, hängt vom Beobachtungsstandort so wie Datum und Uhrzeit ab. Viele Sternbilder des Sommerhimmels sind vom deutschen Sprachraum aus nicht gut sichtbar. Der Zusammenhang ist einfach: Wer in Richtung Süden reist, kann in Blickrichtung Süden Sternbilder sehen, die von zu Hause aus unter dem Horizont stehen. Beginnen wir mit dem Klassiker, einem Urlaub in den Sommerferien am Mittelmeer. Als Beispiel sei Barcelona in Spanien gewählt. Die Metropole liegt auf 41,4° nördlicher Breite, rund 10° südlicher als Städte wie z.B. Dortmund oder Leipzig. Von diesem Breitengrad aus kann das Sternbild Skorpion vollständig gesehen werden, das weiter nördlich nur unvollständig über den Horizont gelangt. Auch der Schütze mit dem Zentrum der Milchstraße ist höher über dem Horizont zu finden. Positiv wirkt sich das »geografische Lifting« momentan auch auf den Planeten Saturn aus. Es macht schon einen Unterschied, ob er abends maximal 16° oder 26° hoch im Süden steht!
Wer nicht zu weit südwärts reist, wird überwiegend vertraute Sternbilder am Himmel entdecken. Das Sommerdreieck mit Deneb, Wega, und Atair ist lediglich etwas höher an den Himmel gerutscht. Den Großen Wagen wird man am Mittelmeer im Sommer auch noch abends im Westen finden und von seinem Kasten aus den Polarstern. Der steht allerdings umso tiefer am Himmel, je weiter man nach Süden kommt. Faustregel für die Nordhalbkugel: Er steht so hoch im Norden, wie der Breitengrad, auf dem Sie sich momentan befinden. In Frankfurt steht er 50° hoch, in Kairo nur noch 30°. Für Reisen auf die Südhalbkugel ist ein kompakter Sternatlas zu empfehlen. Für Smartphones gibt es eine große Auswahl mobiler Sternkarten als App. Zur Vorbereitung am heimischen PC kann ein Programm wie das für diesen Beitrag verwendete kostenlose Stellarium zum Einsatz kommen.
Das kommt darauf an, ob Sie sich zur richtigen Zeit weit genug südlich befinden. Das Kreuz des Südens und die hellen Sterne Alpha und Beta Centauri sind theoretisch im Frühjahr von La Palma aus nachts kurz tief im Süden zu sehen. Jetzt im Sommer müssen Sie schon auf der Breite z.B. der Dominikanischen Republik (19°N) sein, um das Kreuz kurz nach Sonnenuntergang noch im Südwesten zu erwischen. Für weite Bereiche der Südhalbkugel der Erde ist das Sternbild praktisch in jeder Nacht zu sehen (Ausnahmen im Herbst).
Merkur bietet im Juli eine kleine Abendsichtbarkeit, die umso besser zu verfolgen ist, je weiter man seinen Urlaubsort im Süden wählt. So ist auf der Höhe Barcelonas oder Athens bereits die schöne Begegnung von Merkur und Regulus im Löwen mit der schmalen zunehmenden Mondsichel daneben am 25. Juli zu sehen (s. Abb. oben). Wo auch immer Sie hinreisen: Packen Sie ein Fernglas ein und genießen Sie Ihren Urlaubshimmel von einem möglichst streulichtfreien Standort aus. Gute Reise! P.S. Auf ihre astronomischen Foto-Souvenirs auf unserer Facebookseite freuen wir uns natürlich auch…
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