Am 24. März ist findet der Astronomietag statt. An über 200 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden astronomische Veranstaltungen durchgeführt, darunter viele öffentliche Himmelsbeobachtungen. Im Laufe des Abends bieten sich bei gutem Wetter einige interessante Beobachtungsziele an!

Der Astronomietag am 24. März 2018

Der diesjährige Astronomietag unter dem Dach der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) steht unter dem Motto »Das geheime Leben der Sterne«. Dazu lassen sich Himmelsobjekte in den Blick nehmen, die verschiedene Stadien der Sternentwicklung zeigen. Da sind besonders die Gas- und Staubwolken des Orionnebels zu nennen, der noch am Abendhimmel beobachtet werden kann. Die Plejaden im Stier sind ein bekanntes Beispiel für einen »Sternkindergarten«. Ebenfalls im Stier kündet der Krebsnebel, ein Supernova-Überrest, vom Ende eines Sternlebens. Der Wintersternhimmel mit seinen markanten Sternbildern Orion, Stier, Zwillingen und Fuhrmann ist nach dem Ende der nautischen Dämmerung gut im Südwesten zu sehen. Die Sternkarte (Abb. oben) zeigt den Blick nach Süden um 21:00 MEZ für 50° Nord und 10° Ost. Das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und dem hellen Sirius im Großen Hund, steht noch vollzählig im Südwesten. Den Osten nimmt mit dem Trapez des Löwen ein markantes Frühlingssternbild ein.

Mond dominiert den Himmelsanblick

Blick nach Westen am Astronomietag um 19:10 MEZ. Rechts unterhalb der Venus ist der blasse Merkur zu finden. Grafik erstellt mit Stellarium

Der Mond ist schon am frühen Abend ein lohnendes Beobachtungsziel. Als zunehmender Halbmond ist er zweifellos der Blickfang des Abends. Der Erdtrabant steht hoch am Abendhimmel in den Zwillingen und lädt zu Teleskopspaziergängen entlang seiner Licht-Schatten-Grenze ein, die am Abend des 24. März vom Mare Imbrium mit den Montes Alpes entlang des Kraters Ptolemäus bis ins kraterreiche südliche Hochland rund um Maginus verläuft. Wer schon in der Dämmerung mit der Beobachtung beginnt, sollte nicht versäumen, den Abendstern Venus ins Visier zu nehmen. Etwas trickreicher sieht es mit Merkur aus. Der innerste Planet beendet gerade seine Abendsichtbarkeit, ist nur noch 20 hell und eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang mit dem Fernglas noch 5° hoch im Westen zu finden. Er steht gut 6°südwestlich der viel helleren Venus.

»Kann ich auch den Saturn sehen?«

Blick an des Osthimmel am Astronomietag um 24:00 MEZ. Im Südosten ist Jupiter aufgegangen. Grafik erstellt mit Stellarium

Das ist eine der häufigsten Fragen, die Sternfreunde bei solchen Veranstaltungen gestellt bekommen! Der Ringplanet erscheint, ebenso wie Mars, erst gegen 3 Uhr am Morgenhimmel. Wer wirklich lange mit seinen Gästen beobachtet, kann vielleicht noch den Jupiter zeigen, der gegen 23:00 MEZ aufgeht. Bleibt den aktiven Sternfreunden und ihren hoffentlich zahlreichen Gästen ein ungetrübter Blick an den Sternhimmel zu wünschen! Vielleicht ist der Himmel ja sogar etwas dunkler als sonst, findet doch am selben Abend zwischen 20:30 und 21:30 MEZ die Earth Hour statt, bei der die oft sehr üppige Beleuchtung öffentlicher Gebäude in teilnehmenden Städten ausgeschaltet wird. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit anderen Astronomiefans gemeinsam an den Nachthimmel zu schauen. Der Weg zur nächstgelegenen Veranstaltung ist vermutlich kürzer, als Sie denken! Viel Erfolg und Spaß beim Astronomietag!

Paul Hombach

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