Mehrere lokal begrenzte aber bereits mit Amateurteleskopen gut zu verfolgende Staubstürme seit Mitte Oktober begleiteten die Erdnähe (30. Oktober, 69.4 Mio. km) und Opposition (7. November) des Planeten Mars. Die erste Aktivität wurde am 14. Oktober in der Chryse- Region registriert, verschwand aber gleich wieder. Doch am 17. Oktober brach in derselben Region ein neuer Sturm aus, der sich immer weiter ausbreitete (oben: Bilder vom 19. + 21. Oktober von Alan Friedman) und wegen des damaligen Zentralmeridians auch gut von Europa aus verfolgt werden konnte.
Am 25. und 28. Oktober kam es abermals in Chryse zu neuen Staubausbrüchen, wobei der letzte einen geradezu brillianten Bogen zwischen Meridiani und Margaritifer Sinus bildete (unten: Bilder vom 28. Oktober von Mark Schmidt), der allmählich expandierte. Erfahrene Beobachter sagen, eine derart helle Wolke (die diesmal leider für Europa unbeobachtbar blieb) hätten sie noch nie gesehen.
Dieser jüngste Sturm – seit etwa dem 9. November herrscht wieder Ruhe auf dem Mars – wurde auch in Perfektion vom Hubble Space Telescope erfasst – und vom nahen Marsrover Opportunity gespürt, der wegen der abnehmenden Sonneneinstrahlung einmal sogar vergaß, rechtzeitig aufzuwachen. Mit einem maximalen Winkeldurchmesser von 20.2 Bogensekunden ist der Mars 2005 zwar deutlich kleiner als 2003 geblieben, als 25.1 Bogensekunden erreicht wurden. Aber zum einen steht der Planet dieses Mal viel höher am Himmel für die Nordhalbkugel, wo nun einmal der Großteil der Mars-Enthusiasten wohnt.
Und noch bis Mitte November wird das Marsscheibchen größer sein als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt bis 2018: Bei der nächsten Opposition im Dezember 2007 werden z.B. nur noch maximal 15.9 Bogensekunden erreicht. Links zu ausgewählten Marsbildern der letzten Wochen gibt es im roten Kasten des Cosmic Mirror # 293 und umfassende Sammlungen bei der OAA und der MarsWatch.
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