Eines der größten Wunder des Nachthimmels ist bereits mit dem bloßen Auge sichtbar: die Milchstraße. In einer klaren und mondlosen Sommernacht fern der hellen Städte überspannt ihr silbernes Band das gesamte Firmament. Sie reicht in unseren Breiten jetzt vom Sternbild Perseus am Nordhorizont bis zum Schützen am Südhorizont.
Die Beobachtung der Milchstraße ist immer wieder ein großartiges Erlebnis. In der aktuellen Ausgabe von Abenteuer Astronomie (Nr. 4 August/September 2016, ab S. 42) gibt Lambert Spix Ihnen seinen Praxistipp zur eigenen Beobachtung der Milchstraße mit dem bloßen Auge.
Spix erklärt Ihnen auch die wahre Natur der Milchstraße in einfachen Worten. Seine langjährige Leidenschaft ist die praktische Astronomie und ihre Weitergabe an Neulinge.
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In den Sommerferien hatte ich in Italien die Gelegenheit zur Beobachtung der Milchstraße über der südlichen Toskana. An einem der dunkelsten Orte Italiens, am Monte Amiata, schimmerte das silberne Band der Milchstraße in beeindruckender Helligkeit über unseren Köpfen. Wie Wattebäuschchen hingen die Sternwolken am Himmel, durchzogen von den weit verästelten Dunkelwolken des interstellaren Staubes.
Nebenan surrten die Nachführmotoren von Riccardos Teleskopmontierung, einem italienischen Amateurastronomen, der häufig von diesem Ort aus beobachtet. Einige Nachtwanderer gesellten sich auch noch dazu und so staunten wir gemeinsam über den prächtigen Sternenhimmel über uns. Neben der rein visuellen Beobachtung, auch von einigen helleren Sternschnuppen der Perseiden, fotografierte ich mit meinem Sohn die Milchstraße. Dabei führte ich unsere Kameras auf meiner batteriebetriebenen Reisemontierung nach, so dass die Sterne auch bei längeren Belichtungszeiten keine Strichspuren hinterlassen konnten.
Zurück in Deutschland hatten wir das Glück, dass noch viele warme und sehr klare Augustnächte folgten. Ich habe die Gelegenheit genutzt und von einer Rhein-Kribbe aus das wahre RHEINGOLD entdeckt: die Milchstraße als schimmerndes Band über dem Rhein bei Bad Honnef (Siebengebirge).
Um mich herum fließt der große Strom gurgelnd vorbei, Fische schnappen sich Insekten dicht über der Wasseroberfläche und Lastschiffe ziehen gemächlich vorüber – was für eine tolle und einzigartige Atmosphäre im Dunkel der Nacht – und über mir die zahllosen Sterne. Ein völlig berauschendes Naturerlebnis.
Es sind diese großartigen Momente und Sternstunden, die ich auch allen Leserinnen und Lesern wünsche, in denen man sich plötzlich ganz eins mit dem Universum fühlt. Christian Preuß
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