Dieses Jahr passt eigentlich alles: Der Mond ist noch jung und ist in der zweiten Nachthälfte untergegangen, wenn der Radiant der Perseiden-Meteore höher steigt, und das vorhergesagte Maximum der Aktivität fällt in die europäische Nacht vom 12. zum 13. August. Allerdings trifft die Erde die größte Anhäufung der einst vom Kometen 109P/Swift-Tuttle zurückgelassenen Staubteilchen nicht jedes Jahr an exakt derselben Stelle im Raum, weshalb die Vorhersage etwas ungenau bleibt: Zwischen 15:00 MESZ am 12. und 4:00 MESZ am 13. August kann mit dem Maximum gerechnet werden, am wahrscheinlichsten zwischen 20:15 und 22:45 MESZ am Abend des 12. August. Dann stünde der Radiant allerdings noch sehr tief, und die Zahl der tatsächlich am Himmel aufleuchtenden Meteore wäre stark reduziert. Doch das Perseiden-Maximum ist nicht besonders scharf, so dass sich Beobachtungen in der ganzen Nacht lohnen sowie auch den Nächten davor und danach: Bereits am 7. August hatte die Zenitstundenrate 20 überschritten, 1/5 des erwarteten Maximalwertes dieser universellen Maßeinheit für die Meteorzahlen.
Was ein einzelner Beobachter tatsächlich am Himmel sieht, hängt einerseits von der Höhe des Radianten über dem Horizont ab (je zenitnäher, desto weniger Verluste) und andererseits von der Himmelsqualität, namentlich der Grenzgröße: Meist kann tatsächlich nur die Hälfte oder weniger der Zenitrate wahrgenommen werden. Gleichwohl hatten allein bis zum 7. August schon einige emsige Einzelbeobachter über 100 Perseiden gesehen, bei Gesamtbeobachtungszeiten von 10 bis 30 Stunden. Einige Diskussion löste im Vorfeld der Perseiden 2013 eine Statistik von All-Sky-Kameras im Süden der USA aus, die seit 2008 deutlich mehr helle Meteore von den Perseiden (568) als von den Geminiden (426) oder Orioniden (319) und erst recht allen anderen Meteorströmen registriert hatten: Diesen Eindruck teilte kaum ein Veteran der Meteorbeobachtung, die durchweg die Geminiden für reicher an Feuerkugeln erachteten. Vermutlich hat die längere Dauer des Perseiden-Maximums zu einer Verzerrung der Statistik geführt: Die Geminiden »produzieren« mehr helle Meteore pro Zeiteinheit, aber die Perseiden sind länger aktiv. Und ihre Feuerkugeln kometaren Materials sind wegen ihres häufigen Nachleuchtens auch attraktiver als die von einem Kleinplaneten stammenden Geminiden.
Daniel Fischer
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