Wäre die Oberfläche des Mondes völlig glatt, so wäre der Terminator – also die Grenze zwischen Tag- und Nachtseite – eine schöne Linie ohne Ausbuchtungen oder Ähnliches. Aber gerade dadurch, dass die Mondoberfläche im Gegenteil regelrecht zerklüftet und sehr unregelmäßig ist, können gerade am Terminator immer wieder interessante Lichtschauspiele beobachtet werden. Gelegentlich bilden sich dann auch Konfigurationen heraus, die das menschliche Auge und das Gehirn sofort als bekannte Muster interpretieren. Ein sehr schönes Phänomen dieser Art, das nur wenige Male im Jahr sichtbar ist (wenn es die Wolken überhaupt gestatten), ist das sogenannte Mond-X. Am Abend des 1. Juni 2017, gegen 23:30 MESZ, kann es wieder beobachtet werden!
Wie kommt das Mond-X eigentlich zustande? Hier bilden vier Gebirgszüge, die allesamt zum Zeitpunkt der besten Beobachtung noch hinter dem Terminator – also im Dunkeln – liegen, die Form eines X (siehe Abb. oben). Nur bei einer relativ eng begrenzten Stellung von Sonne und Mond zueinander, die durch die Libration des Mondes bestimmt wird, werden alle vier Gebirgszüge an ihren Spitzen beleuchtet, während der Fuß dieser Berge noch im Dunkeln liegt. So bildet sich für den Beobachter dann das sichtbare Muster eines X heraus: das berühmte Mond-X.
Die erwähnten vier Gebirgszüge sind Teile der Kraterwände der Mondkrater Blanchinus, La Caille und Purbach. In der Abbildung oben kann man gut die beteiligten Kraterwände erkennen. Und genau heute Abend ist dieses optische Phänomen, das Mond-X, wieder einmal sehr schön zu beobachten. Die gesamte Sichtbarkeit dauert nur vier Stunden und man sollte spätestens gegen 23:00 MESZ mit der Beobachtung beginnen, um zu verfolgen, wie sich das ‚X‘ allmählich herausbildet.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg heute Abend und natürlich ‚clear skies‘!
Sollte Ihnen eine besonders schöne Aufnahme des Mond-X gelingen, so zeigen Sie uns Ihre Ergebnisse gerne in unserer Astrofoto-Community oder auf unserer Facebook-Seite von Abenteuer Astronomie. Und falls Ihnen heute Abend keine Beobachtung gelingt: die nächste und dann für 2017 allerdings auch letzte Chance zur Beobachtung bietet sich am 30. Juli 2017 ab 22:00 MESZ.
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