Die beiden inneren Planeten Merkur und Venus, bewegen sich im Juni von der Sonne weg Richtung Osten. Dabei verbessern sich die Sichtbarkeitsbedingungen der beiden Planeten spürbar – sie trotzen der Dämmerung und können am Abendhimmel beobachtet werden. Am 12. Juni erreicht Merkur seine größte östliche Elongation mit 24° 17′ und ist dabei +0,m6 hell. Danach verlangsamt sich seine scheinbare Geschwindigkeit und Venus hat die Möglichkeit, rasch zu ihm aufzuschließen.
Am 20. Juni begegnen sich beide Planeten, dabei steht Merkur 1° 57′ südlich der Venus. Um diese Begegnung auch beobachten zu können ist eine freie Sicht zum Westhorizont notwendig: Das Planetenpaar ist rund 22° von der Sonne entfernt und steht zum Sonnenuntergang je nach Beobachtungsort 10° – 15° über dem Horizont. Die Helligkeit von Merkur hat seit der größten Elongation allerdings bereits wieder um eine halbe Größenklasse abgenommen und beträgt dann +1,m3. Venus ist dagegen nahezu konstant in ihrer Helligkeit und mit –3,m9 auch in der hellen Dämmerung kurz nach Sonnenuntergang gegen 21:30 MESZ für das bloße Auge bereits ein auffälliges Objekt tief am westlichen Horizont. Sie kann daher hervorragend als Aufsuchhilfe dienen, wenn man versucht, Merkur mit bloßem Auge in der Abenddämmerung zu finden.
Mit einem Fernglas sollte das Auffinden des sonnennächsten Planeten dagegen keine großen Probleme darstellen. Nach dieser Begegnung vergrößert sich der Abstand zwischen beiden Planeten wieder rasch: Merkur schwenkt nach Süden ab, bewegt sich wieder scheinbar auf die Sonne zu und wird von ihr überstrahlt. Venus läuft der Sonne voraus, ohne jedoch vorerst der Dämmerung entfliehen zu können.
André Knöfel
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