Rund 60000 Finsternisfans – die Zahl gilt als belastbar – waren im November in den Norden des australischen Bundesstaats Queensland geströmt, doch am frühen Morgen des 14. zerfiel ihre Welt in drei Teile: Nur wer den eindeutigen Hinweisen insbesondere lokaler Wetterexperten Folge leisten konnte und auf mühsamen Wegen von der Küste bei Cairns und Port Douglas ins Inland aufbrach, hatte dort keinerlei Wettersorgen, darunter auch ausgerechnet die rund 10000 Besucher eines psychedelischen Musikfestivals. Wer sich dagegen aus logistischen Gründen entschied, an der leicht zu befahrenen Küste und den Stränden zwischen Cairns und Port Douglas zu bleiben, und das schloss auch manche wissenschaftliche Expedition ein, erlebte ein Wechselbad der Gefühle: Führte zunächst noch weitgehend klarer Himmel in die Irre, türmten sich bald Wolken über dem Pazifischen Ozean auf und gaben die Sonne nur hin und wieder frei, die schon kurz nach Sonnenaufgang vom Mond bedeckt zu werden begann.
Die zeitliche Verteilung jener Wolkenlücken war natürlich an jedem Strand eine andere: Mitunter kam es gar auf den Strandabschnitt an, ob der Beobachter in den entscheidenden zwei Minuten einen Blick auf die total verfinsterte Sonne würde werfen können. Am Ende blieb das Glück ausgerechnet der Stadt Cairns sowie einem langen Strand praktisch auf der Zentrallinie verwehrt, während die Wolkenlöcher unter anderem in Palm Cove – wo zeitgleich mit der Sonnenfinsternis eine internationale Sonnenforscher-Tagung stattfand – und Port Douglas im letzten Moment passten. Das Bild der Sonnenkorona, das sich den Glücklichen bot, war typisch für die Zeit um das Sonnenmaximum, mit langen Streamern in alle Richtungen, allerdings ungleichmäßig verteilt: Das gab es zuletzt 1999 und 2001 zu sehen. Angesichts der durchwachsenen Erfolge der wissenschaftlichen Programme lässt sich noch nicht sagen, ob die australische Sonnenfinsternis neue Erkenntnisse über die Sonnenaktivität liefern konnte – der Wirtschaft von »Far North Queensland« hat sie jedenfalls rund 75 Mio. australische Dollar in die Kassen gespült.
Daniel Fischer
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