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Augusthimmel mit Mars und Sternschnuppen

Am Augusthimmel dominieren Abends die Sternbilder des Sommers rund um das Sommerdreieck. Mit Venus, Jupiter, Saturn und Mars sind im Laufe des Abends vier Planeten zu sehen. Dank des Neumonds am 11. August lassen sich die Sternschnuppen der Perseiden in diesem Jahr ungestört beobachten.

Vier Planeten am Abendhimmel

Venus geht zu Monatsanfang noch anderthalb Stunden nach der Sonne unter. Sie bleibt Abendstern, erreicht am 17. August sogar ihren größten Winkelabstand zur Sonne, steht aber immer flacher in der Abenddämmerung (vgl. Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2018 S. 103). Jupiter hält sich noch gut am Abendhimmel. Um 23:00 MESZ neigt er sich schon im Südwesten seinem Untergang entgegen. Dann erreicht Saturn gerade seinen Höchststand im Süden (vgl. Abb. oben).  Mars ist kurz nach seiner Opposition noch sehr hell am Abend- und Nachthimmel unterwegs. Den erdnächsten Punkt hat der Rote Planet gerade erst hinter sich – am 31. Juli kam er der Erde auf 57,59 Millionen Kilometer nah. Entsprechend strahlt er zu Monatsbeginn noch mit -27 am Himmel und zeigt im Teleskop ein 24″ großes Scheibchen. Mitte August steht er gegen Mitternacht im Süden. Am 16. August erreicht der Rote Planet den südlichsten Punkt seiner Wanderung am Sternhimmel. Ende August taucht zudem Merkur am Morgenhimmel auf.

Schimmernde Milchstraße

Die Sonne geht zu Monatsbeginn um 21:00 MESZ unter, am Monatsende schon wieder kurz nach 20:00 MESZ – die Zeit der hellen Nächte ist vorbei. In der früher einsetzenden Dunkelheit leuchten die Sternbilder des Sommerhimmels in den Abendstunden. Um 23:00 MESZ  steht der Schütze im Süden. Von dort aus ragt die Milchstraße steil empor. Das schimmernde Band zieht sich nordwärts durch das Sommerdreieck mit Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan bis nach Nordosten zu den Herbststernbildern Kepheus und Kassiopeia. Im Osten steht das Herbstviereck des Pegasus, im Südosten sind die Sternbilder Steinbock und Wassermann zu finden.

Sternschnuppen und Sonnenfinsternis

Die beste Gelegenheit, die Milchstraße von dunklen Orten aus zu erkennen, bieten die Tage um den Neumond am 11. August. Dabei kommt es genau 19 Jahre nach der viel beachteten »europäischen SoFi« wieder zu einer Sonnenfinsternis in Europa. Doch diesmal ist es nur eine partielle Verfinsterung, die zudem nur in den nördlicheren Gegenden Skandinaviens zu sehen sein wird. Abgesehen davon hilft der Neumond in diesem Jahr Sternschnuppenfans bei der Beobachtung des Perseiden-Stroms, dessen Maximum für die Nacht vom 12. auf den 13. August vorhergesagt ist. Vollmond ist am 26. August. Dann wird der Augusthimmel wieder vom Erdtrabanten überstrahlt.

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Paul Hombach

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Paul Hombach

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