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Auch Hubble sieht keine Spuren des neuen Jupiter-Impakts

Weder das Hubble Space Telescope noch Großteleskope auf der Erde, die alle in den Tagen nach dem Blitz über dem – derzeit unsichtbaren – Südäquatorband am 3. Juli auf den Jupiter gerichtet waren, haben irgendeine Hinterlassenschaft dieses Impaktereignisses gemeldet.

Keine Spur vom Impakt auf dem Jupiter am 7. Juni, keine vier Tage nach dem Blitz: Auch mit der Auflösung der Wide Field Camera 3 des Hubble Space Telescope ist nichts zu entdecken. Als Trostpreis gibt’s stattdessen die schärfste Sicht auf das »verschwundene« SEB. [NASA, ESA, M. H. Wong (University of California, Berkeley, USA), H. B. Hammel (Space Science Institute, Boulder, Colorado, USA), A. A. Simon-Miller (Goddard Space Flight Center, Greenbelt, Maryland, USA) and the Jupiter Impact Science Team.]

Ein Gewitterblitz auf dem Jupiter scheidet angesichts der Helligkeit des 2-Sekunden-Ereignisses aus, ein Effekt in der Erdatmosphäre oder in den Beobachtungsinstrumenten durch die perfekte Parallelbeobachtung in Australien und den Philippinen ebenfalls: Bleibt nur ein Einschlag eines vielleicht 10m großen Himmelskörpers auf die obere Jupiteratmosphäre, der dort als Feuerkugel – ganz analog zu einem Boliden über der Erde – vollständig aufgerieben wurde, bevor er in die tieferen Schichten eindringen konnte. Letzteres ist aber nötig, um die auffälligen dunklen Wolken zu erzeugen, die nach den Einschlägen mehrerer hundert Meter großer Brocken 1994 und 2009 gesehen wurden: Sie bestehen aus jupitereigenem Material, das bei einer Explosion in größerer Tiefe in die Höhe gerissen wird und sich dann – angezogen von Jupiters starker Schwerkraft – wie ein Schirm auf die obere Atmosphäre legt. Es fiel auf, dass sich der Blitz genau über jedem Südäquatorband (SEB) ereignete, das seit Ende 2009 »verschwunden« ist: Hier haben sich – wie schon diverse Male im letzten Jahrhundert – dichte Zirruswolken aus Ammoniakeiskristallen ausgebreitet, die die Sicht nehmen. Beim Verschleiern eventueller Einschlagswolken nach dem Ereignis vom 3. Juni dürften sie allerdings keine Rolle gespielt haben: Wie man von 1994 und 2009 weiß, halten sich diese Wolken noch weit oberhalb der Zirrenschicht auf. Spurlose Jupitermeteore sind möglicherweise gar nicht selten: Neuerliche Abschätzungen reichen schon bis zu einem Blitz wie am 3. Juni alle paar Wochen.

Daniel Fischer

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