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Astrovorschau September 2018

Die Astrovorschau September kann mit insgesamt sieben Planeten aufwarten. Die früher einsetzende Dunkelheit hält die Sommersternbilder am Abendhimmel beobachtbar. Am 23. September steht die Sonne im Herbstpunkt.

Wie sich die Bilder gleichen…

Vergleichen Sie die Sternkarte (Abb. oben) einmal mit der Himmelsvorschau für den August. Der Himmelsanblick von Anfang August um 23:00 MESZ entspricht weitgehend dem vom 1. September 21:00 MESZ. Die frühere Dunkelheit macht es möglich. Die Sonne geht am 1. September um 20:04 MESZ unter, der Blick auf den Sternhimmel um 21:00 MESZ findet also in der späten Abenddämmerung statt. Dann steht das Sommerdreieck mit Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan fast im Süden. Eine Stunde später, wenn es astronomisch dunkel ist, tritt von dunklen Orten aus gesehen auch das schimmernde Band der Milchstraße hervor. Im Osten steht das Herbstviereck des Pegasus, das erst gegen 2:00 Uhr nachts den Süden erreichen wird. Um 5:00 MESZ sind im Osten bereits die Wintersternbilder aufgezogen. Der Orion prangt im Südosten und Sirius ist soeben aufgegangen.

Dreier-Planetenkette am Abendhimmel

Um 21:00 MESZ lässt sich von Südwesten nach Südosten eine Kette aus drei Planeten beobachten, die den zu dieser Jahreszeit sehr flachen Verlauf der Ekliptik am Abendhimmel markieren. Der westlichste Punkt ist Jupiter, dessen Abendsichtbarkeit sich im Monatsverlauf weiter verkürzt. Saturn im Schützen hält sich ebenfalls noch am Abendhimmel, dessen Glanzpunkt aber auch im September noch Mars bleibt. Am 5. September ist Mars mit 20″ scheinbarem Durchmesser und einer Helligkeit von 20 noch ein Hingucker! Er wird langsam blasser, überschreitet die Grenze zum Steinbock und bleibt dabei weiter sehr weit südlich. Eigentlich müsste Venus den drei genannten Planeten die Show stehlen, erreicht sie doch am 25. September mit –48 ihre maximale Helligkeit! Doch sie verschwindet kurz nach der Sonne und ist schwierig zu sehen. Am 1. September geht sie genau eine Stunde nach der Sonne unter, dann zieht sie übrigens nur 1,2° südlich an Spica in der Jungfrau vorbei. Wer Venus noch findet, dann Jupiter, Saturn und Mars beobachtet und schließlich die letzten Tage der Merkur-Morgensichtbarkeit nutzt, kann zu Monatsanfang alle fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten erspähen. Nimmt man noch Uranus und Neptun hinzu, die im September ab den späteren Abendstunden mit dem Fernglas zu finden sind, so kann man im Laufe einer Nacht alle Planeten des Sonnensystems erblicken.

Astrovorschau September für Sonne und Mond

Neumond ist am 9. September. Das Neumondwochenende wird folgerichtig für das ein- oder andere Teleskoptreffen genutzt. Vollmond ist am 25. September. Da die Sonne bereits am 23. September um 3:54 MESZ den Herbstpunkt passiert hat, ist dies der erste Herbstvollmond. Die Tageslänge geht im September insgesamt um rund zwei Stunden zurück. Zum Monatsende steht die Sonne nur noch von 7:18 bis 19:01 MESZ am Himmel. Weitere Hinweise für Ihre Streifzüge am Nachthimmel finden Sie in der aktuellen Ausgabe Abenteuer Astronomie 16. Viel Spaß beim Beobachten!

 

Paul Hombach

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Paul Hombach

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