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Mira ist wieder mit freiem Auge sichtbar

Vergleichssternkarte für Mira, erstellt mit dem AAVSO Variable Star Plotter, [www.aavso.org/vsp]

Mira, der wunderbare Stern im Sternbild Walfisch, ist bereits wieder 6m hell geworden und strebt ihrem Maximum um den 16.10. zu. Die Helligkeit von Mira schwankt mit 11 Monaten Periode zwischen 3 ,m5 und 9m, wobei kleinere Abweichungen von diesen Mittelwerten vorkommen. Das nächste Helligkeitsmaximum ist sehr günstig am abendlichen Herbsthimmel beobachtbar. Mira ist der hellste und nächste Vertreter der langperiodisch Veränderlichen Sterne in etwa 420 Lichtjahren Entfernung.

Mira und die nach ihr benannten Mirasterne waren einst Sterne ähnlich unserer Sonne und leuchteten durch die Fusion von Wasserstoff zu Helium in ihrem Inneren. Der Wasserstoffvorrat im Kern ist aufgebraucht und auch Helium bereits zu Kohlenstoff und Sauerstoff umgewandelt. Die äußeren Sternschichten sind enorm aufgebläht, äußerst dünn und pulsieren. Mira ist riesig: der Stern an die Stelle der Sonne gesetzt würde bis zur Erdbahn und darüber hinaus reichen. Die Sternatmosphäre wird nach außen immer dünner und Mira verliert viel Masse und reichert das interstellare Medium mit Kohlenstoff – dem Grundbaustein des Lebens auf der Erde – und anderen Elementen an. Die Sternoberfläche ist ca. 3000K »kühl« (Sonne: 5800K) und Mira leuchtet als »Roter Riese« vom Spektraltyp M5 bis M9. Die Sternfarbe ist deutlich erkennbar.

Visuelle Helligkeitsbeobachtungen von Mira sind mit freiem Auge und Fernglas einfach möglich und nach wie vor sehr wertvoll um das Langzeitverhalten des Sterns zu studieren. Beobachtungen nehmen AAVSO und BAV gerne entgegen.

Wolfgang Vollmann

Mira, Veränderlicher der Saison:
www.aavso.org/vsots_mira2
BAV:
www.bav-astro.de
wolfgang-vollmann

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