Der Kleinplanet Vesta steht am 18. Januar in Opposition zur Sonne. Momentan hält sich der Asteroid Nummer 4 an der Grenze der Sternbilder Krebs und Zwillinge auf. Drei Faktoren begünstigen diesmal seine Sichtbarkeit.
Zum einen erreicht die nach der römischen Feuergottheit benannte Vesta jetzt eine Helligkeit von 6
Die antike Gottheit hat zwei prominente Wegweiser, die das Aufsuchen sehr erleichtern. Die hellsten Sterne in den Zwillingen, Kastor und Pollux, sind der Ausgangspunkt. Eigentlich muss man die Verbindungslinie zwischen beiden Sternen (sie stehen am Himmel 4,5° auseinander) nur nach Süden »umklappen« . Das reicht nicht ganz – man muss noch gut 1° (etwas mehr als zwei Vollmonddurchmesser) weiter nach Süden. Dann hat man etwa 1° östlich dieses Punktes, also links im Gesichtsfeld des Fernglases, Vesta bereits im Blick. Sie steht heute, am 18. Januar, nur 11′ südöstlich eines nur wenig schwächeren Sterns. Relativ zu diesem lässt sich in den kommenden Tagen die Bewegung Vestas am Sternhimmel gut verfolgen.
(4) Vesta ist zwar nicht das größte, aber hellste Objekt des Asteroidengürtels. Der 573 × 557 × 446km große Himmelskörper wurde am 29. März 1807 vom Bremer Arzt und Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers entdeckt. Fast auf den Tag genau zwei Jahre zuvor hatte Olbers bereits (2) Pallas gefunden. Bevor sie zum Zwergplaneten (1) Ceres weiter flog, lieferte die Raumsonde DAWN 2011/2012 über ein Jahr lang hochauflösende Bilder des Planetoiden. Die Helligkeit Vestas nimmt nach der Opposition nur langsam wieder ab, sie bleibt ein günstig zu beobachtendes Objekt am Winterhimmel. Vielleicht gelingt Ihnen sogar eine Beobachtung mit bloßem Auge! Wenn ja, berichten Sie auf unserer Facebookseite davon! Weitere Infos zur Vestaopposition stehen im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017 S. 43 und in der aktuellen Ausgabe Abenteuer Astronomie 6 S. 28. Viel Erfolg bei der Beobachtung!
Paul Hombach
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