Spix‘ Blick zum Mond: Gebirgstour für Frühaufsteher

Abb.1: Der größte Gebirgszug rund um das Mare Imbrium ist das Montes Apenninus (Apenninen). [NASA/GSFC/Arizona State University]

Das praktisch kreisrund erscheinende Mare Imbrium (Regenmeer) ist mit 1300km Durchmesser das zweitgrößte Mondmeer. Bereits mit dem bloßen Auge ist die dunkle Basaltebene klar in seinen Umrissen zu erkennen. Bei der Entstehung vor fast vier Milliarden Jahren wurde ein mächtiger Wall aufgeworfen, dessen Überreste heute nach irdischen Gebirgen benannt sind. Im Süden finden sich Montes Carpatus (Karpaten), im Osten Montes Apenninus (Apenninen), Montes Caucasus und Montes Alpes (Alpen) im Norden.

Apenninen des Mondes

Der zweifellos mächtigste Gebirgszug rund um das Mare Imbrium ist das Montes Apenninus (Apenninen). Tatsächlich ist es sogar das größte Gebirge der gesamten Mondvorderseite. Die sich über 400km Länge erstreckenden Apenninen erreichen Höhen bis zu 5500m. Einzelne herausragende Gipfel sind: Mons Wolff (5500m) am südlichen Ende der Apenninen, weiter in nördlicher Richtung folgt Mons Ampère (3000m), Mons Huygens (5400m), Mons Bradley (4200m) und Mons Hadley (4500m) am nördlichen Abschluss.


Abb.2: Die Gebirgskette der Appenninen wird von einer Reihe hoher Berggipfel geprägt. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Eine frühmorgendliche Erkundungstour

Kurz vor Beginn der Karnevalszeit im Rheinland am 11.11. steht das Gebirge am Terminator, der Licht-Schattengrenze auf dem Mond. So kann der Sonnenuntergang über den Apenninen für etwa die nächsten zwei Nächte verfolgt werden. Für eine Erkundungstour muss man allerdings zeitig aufstehen, da der abnehmende Halbmond erst am frühen Morgen seinen Höchststand erreicht. Bei zunehmendem Mond liegt die steilere Bergseite im Schatten, während sie bei abnehmendem Mond hell erleuchtet wird. Die im Teleskop schroff erscheinenden Berge sind bei weitem nicht so steil wie es den Anschein hat. Zum Mare Imbrium hin fallen die Hänge mit einer Neigung bis zu 30° ab. Auf der gegenüber liegenden Seite gehen die Hänge dagegen sanfter in das Mare Vaporum (Meer der Dünste) über.

Besuch von Apollo

Die Apenninen waren ebenfalls Zielgebiet der Apollo-Missionen. Direkt zu Füßen des Gebirges landete Apollo 15 am 30. Juli 1971 (Datum wurde nachträglich von der Redaktion korrigiert) in der Nähe von Mons Hadley. Die naheliegende Rima Hadley (Hadleyrille) lässt sich bereits durch ein optisch sehr gutes Teleskop mit 80mm Öffnung erkennen. Dazu muss allerdings das Seeing ebenfalls sehr gut sein. Lambert Spix

2 Kommentare zu Spix‘ Blick zum Mond: Gebirgstour für Frühaufsteher

  1. Hallo, Herr Lambert Spix,
    in dem im Jahre 2006 erschienen „moonscout“ ist bei der Beschreibung des Apenninen Gebirges auf Seite 14 das Datum der Mondlandung von Apollo 15 mit 7.8.1971 richtig angegeben worden.
    In obigen Bericht verlegen Sie die Mondlandung von Apollo 15 aber auf den 11. Dezember 1972 was falsch ist. Das war Apollo 17 im Taurus-Littrow-Gebiet.
    Es ist halt schade, dass durch solche Flüchtigkeitsfehler solche Falschmeldungen in der Öffentlichkeit weiter verbreitet werden.
    MfG
    Wolfgang A. Möller

  2. Hallo Herr Möller,
    das Datum der Landung von Apollo 15 auf dem Mond war tatsächlich der 30. Juli 1971. Wir haben das entsprechende korrigiert. Die Landung am 7.08. bezieht sich auf die spätere Rückkehr/Landung bzw. Wasserung im Pazifik. Gruß aus der Redaktion

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