Schwedischer Möbelhersteller baut Teleskope!

Bauanleitung
Schraubst du noch oder beobachtest du schon?

Die Nachricht kommt für die Astroszene überraschend: Eine bekannter schwedischer Möbelhersteller wirft ab April 2016 eine eigene Teleskop- und Zubehörlinie auf den hart umkämpften Markt. Abenteuer Astronomie konnte einen exklusiven Preview auf die Geräte werfen.

»Wir haben eine eingehende Bedarfsanalyse durchgeführt und wollen mit unserer Produktpalette die üblichen Bereiche der Amateurastronomie abdecken«, so der Projektleiter des Teleskop-Programms, Lars Reinbliken. Zum Konzept des Anbieters gehört seit jeher eine attraktive Preisgestaltung, die allerdings seitens des Käufers mit einem gewissen Aufwand an Eigenbau einher geht.

Da gibt es zunächst einen Dobson in der 8″ -Ausführung EIMAR und als Zwölfzöller KYBL mit Hauptspiegeln, die 1:1 aus den Badezimmer-Accessoirs der Firma übernommen werden konnten (Rasierspiegel mit garantierter 1/10 – Barthaar-Oberflächengenauigkeit). Gelagert werden die Tuben jeweils in der Rocker-Box SCHUPPSA, die mit dem beigefügten Inbusschlüssel in nur wenigen Stunden zusammengebaut ist. Die optische Leistungsfähigkeit der Komponenten ist offenbar gegeben: 2002 wurde auf einem üppig beleuchteten Parkplatz in Köln-Godorf vor einer Filiale der Kette mit einem Prototyp dieses Newtons der Komet 4711/P Ikeya-Zhang entdeckt.

Freunde der Planetenbeobachtung werden eher zum Refraktor RØRE greifen. Die dort verbauten Objektiv-Varianten LINSÄ und KROMAT sind auch einzeln erhältlich. Als Unterbau dient hier das Stativ STENDÅ. Unglücklich für hiesige Ohren ist die Namensfindung der parallaktischen Montierung WAKLA, die jedoch im letzten Herbst unweit von Göteborg einem erfolgreichen Elchtest unterzogen wurde. Das Gegengewicht KLUMPEN wird mit dem Verbindungselement STANGÅ am Achsenkreuz befestigt. Die Montierung kann optional mit der Nachführung TREKKÅ ergänzt werden.

An beiden Teleskopen kann der Sucher FINDA zum Einsatz kommen. Als passende Okulare gibt es die Serie STØPSL in den Aufführungen KELNA und NAGLA, die Befestigung der Okulare erfolgt am Auszug ÅFOKAL mittels der Schraube KLEMÄNG und der Verlängerung HYLSÄ. Freunde nebeliger Deep-Sky-Objekte können STØPSL mit FILTA oder BLOKKA ergänzen, über die Transmissionseigenschaften dieser Elemente ist noch wenig bekannt. Angeblich hat man hier auf Materialien aus der Dekoabteilung zurückgegriffen. Als frontseitiger Objektivschutz dient DEKL.

Erweiterungen des Sortiments sind in Planung: Für Astrofotografen folgt die Kamera PIKSL, für Naturbeobachter das handliche Fernglas GUTBLIK und für ambitionierte Himmelsforscher der Spektrograf GITTA. Der skandinavische Trendsetter hat an alles gedacht: Damit es beim nächtlichen Spechteln nicht ungemütlich wird, sorgt die Beobachterhose POWÄRM für angenehme Temperaturen.

Die genannten Gerätschaften kamen für unser im Druck befindliches Themenheft Teleskope und Ferngläser leider zu spät. Ausführliche Testberichte werden bis zum 1.4.2017 nachgereicht. Bis dahin freuen wir uns über erste Erfahrungsberichte mit dem neuen Equipment, die uns gerne auf unserer Facebookseite mitgeteilt werden können. Clear Skål!

7 Kommentare zu Schwedischer Möbelhersteller baut Teleskope!

  1. Die Namen für das ganze Zeugs sind einfach nur gut. Die azimutal gelagerte Grundplatte SNUDDA für den Dobson gibt es wirklich 😉

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