Spix‘ Blick zum Mond: Proclus – ein Krater mit Fächer

Mondkrater Proclus
Abb. 1: Direkt am westlichen Wall des Mare Crisum liegt der 28km große Krater Proclus. Das Auswurfmaterial verteilt sich fächerförmig um den Krater herum. [Rolf Hempel]

Etliche Krater auf der Mondoberfläche zeigen Strahlensysteme, die aus hellem Auswurfmaterial bestehen, das bei der Entstehung hinausgeschleudert wurde. Diese Strahlensysteme sind in der Regel kreisförmig um den Einschlag herum verteilt und zeigen so das Bild eines Strahlenkranzes. Es gibt jedoch auch Krater, bei denen ein ganz anderes Muster zu sehen ist. Ein schönes Beispiel dafür ist der 28km große Krater Proclus am Westrand des Mare Crisium (Meer der Gefahren), der am Abend des 13. Oktober 2018 in der Nähe des Terminators zu finden ist.

Schräger Einschlag

Beim ersten Aufsuchen von Proclus fällt der Krater sofort durch sein asymmetrisch verteiltes Auswurfmaterial auf, das nicht kreisförmig um den Einschlag herum verteilt ist. Das Auswurfmuster erscheint vielmehr fächerförmig und westlich von Proclus befindet sich eine keilförmige Zone, der sogenannte Palus Somni (Sumpf des Schlafes), in der gar keine Ablagerungen zu finden sind.

Mondkrater Proclus
Abb. 2: Im Segment des Palus Somni befindet sich kein Auswurfmaterial. [NASA/GSFC/Arizona State University]
Der Palus Somni besteht aus Basaltgestein, das deutlich heller als das Gestein des Mare Tranquillitatis (Meer der Ruhe) erscheint. Solche Auswurfmuster wie bei Proclus entstehen, wenn der Einschlagskörper in einem kleineren Winkel als 15° auf die Oberfläche trifft. Auch bei Vollmond ist der ausgedehnte Strahlenfächer leicht erkennbar. Lambert Spix

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